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Politische Forderungen des Bundesverbandes der Freien Musikschulen

Aktuelle Lage der Musikschulen

Die Situation der Musikschulen in unserem Land ist alarmierend. Viele Einrichtungen kämpfen ums Überleben. Steigende Mieten und Nebenkosten belasten die Finanzen der Schulen. Das schwache Wirtschaftswachstum und die Krisenstimmung in Deutschland führen dazu, dass weniger Unterrichtsverträge abgeschlossen werden. Die Vielfalt des musikalischen Angebots ist bedroht.

Neben den hohen Betriebskosten stehen Musikschulen vor einem weiteren Problem: steigende Lohn- und Honorarkosten. Diese resultieren aus Mindesthonoraren, dem Herrenbergurteil und dem Fachkräftemangel. Qualifizierte Musiklehrkräfte sind rar, was die Anwerbung und Bindung erschwert und die Unterrichtsqualität gefährdet. Schulen müssen höhere Gehälter zahlen, um im Wettbewerb um Talente zu bestehen. Zudem erschweren administrative Hürden und unzureichende öffentliche Mittel die Lage der Musikschulen.

Musikunterricht darf nicht nur für Kinder aus wohlhabenden Familien zugänglich sein. Musikalische Bildung sollte für alle erschwinglich sein.

Um die Zukunft der Musikschulen zu sichern und die kulturelle Vielfalt zu fördern, sind politische Maßnahmen nötig. In diesem Forderungspapier des Bundesverbandes der Freien Musikschulen präsentieren wir konkrete Lösungen, um die Probleme zu bewältigen und musikalische Bildung für alle zugänglich zu machen.

Vorschlag zur Verbesserung der Chancengleichheit in der musikalischen Bildung

Bildung ist der Schlüssel zu wirtschaftlichem Wachstum und einer gerechten Gesellschaft. Der Zugang darf nicht von der sozialen Herkunft abhängen.

Um dies zu erreichen, schlagen wir zwei Maßnahmen vor, die sozial benachteiligten und mittleren Familien den Zugang zu musikalischer Bildung ermöglichen.

Erhöhung des Bildungs- und Teilhabepakets

Die Erhöhung des Bildungs- und Teilhabepakets von 15 auf 50 Euro würde sozial benachteiligten Familien die Teilnahme an musikalischen Angeboten ermöglichen.

Absetzbarkeit der Unterrichtsgebühren von der Steuer

Die steuerliche Absetzbarkeit der Musikschulbeiträge würde Familien mit mittlerem Einkommen entlasten. Die Finanzierung musikalischer Bildung – auch für Geschwister – würde erleichtert. Mehr Menschen könnten sich und ihre Kinder für Musikunterricht anmelden.

Weitere Effekte der Absetzbarkeit von Musikschulbeiträgen

Förderung von Beschäftigung

Wie im Handwerkssektor kann eine steuerliche Entlastung für Musikschulangebote Arbeitsplätze in der musikalischen Bildung schaffen. Dies würde die Entlohnung der Lehrkräfte verbessern und den Fachkräftemangel lindern.

Stärkung der Wirtschaft

Investitionen in musikalische Bildung fördern die Kreativ- und Musikwirtschaft. Der Musikalienhandel und die Instrumentenhersteller profitieren von der steigenden Nachfrage nach Instrumenten, Noten und Zubehör. Schüler:innen mit musikalischer Ausbildung finden Chancen in der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Wertschätzung von Musikunterricht

Mit wachsender Teilnahme an musikalischen Bildungsangeboten steigt auch die Wertschätzung der Musikschulen und ihrer Lehrkräfte.

Fazit

Musikalische Bildung darf kein Privileg sein. Sie ist ein Grundpfeiler kultureller Vielfalt und gesellschaftlicher Teilhabe. Die vorgeschlagenen Maßnahmen schaffen Chancengleichheit und sichern die Zukunft der Musikschulen – für alle.

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